Sylt: Hindenburgdamm wird Europas längste Fahrradstraße – Tunnelbau beschlossen

Hindenburgdamm Fahrrad

Niebüll/Westerland (SPA) – Der gordische Knoten der Sylt-Anbindung ist durchschlagen. Nach jahrelangem Chaos auf der Marschbahn, ständigen Zugausfällen und der drohenden Reduzierung der Autozüge haben sich Politik und Verkehrsbetriebe auf eine historische Zäsur geeinigt. Die Lösung ist so simpel wie radikal: Die Insel wird künftig durch einen hochmodernen Tunnel und eine spektakuläre Umnutzung des Hindenburgdamms erschlossen.

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Das neue Infrastruktur-Großprojekt „Sylt Move 2030“ sieht vor, dass der Bahnverkehr komplett unter die Erde verlegt wird.

„Wir bauen eine elf Kilometer lange Röhre unter dem Wattenmeer hindurch, exklusiv für die Personenzüge“, verkündete Dr. Arne Petersen, Chefplaner der neu gegründeten Projektgesellschaft Nord-Tunnel SE, stolz auf einer Pressekonferenz. „Unter der Erde gibt es kein Wetter, keine Möwen auf der Oberleitung und keine verrosteten Weichen. Die Pünktlichkeit wird bei 110 Prozent liegen, da die Züge durch das Vakuum im Tunnel quasi angesaugt werden.“

Das Ende der Autozüge, der Beginn der Waden-Ära

Die eigentliche Sensation betrifft jedoch den oberirdischen Verkehr. Mit der Fertigstellung des Tunnels wird der Autozugverkehr ersatzlos gestrichen. Der historische Hindenburgdamm, seit 1927 die Lebensader der Insel, wird asphaltiert und zur „Premium-Fahrradstraße des Nordens“ umgewidmet.

„Wir lösen das Problem der überfüllten Autozüge, indem wir die Autos abschaffen“, erklärte Landesverkehrsstaatssekretärin Wiebke Sörensen-Holm die Logik des Plans. „Sylt positioniert sich damit als erste autofreie Luxus-Destination der Welt. Wer auf die Insel will, muss strampeln. Das ist gut für die CO2-Bilanz und noch besser für die Volksgesundheit.“

Der Damm wird künftig über vier breite Fahrradspuren verfügen – zwei hin, zwei zurück – sowie eine „Standspur“ für erschöpfte Radler bei starkem Gegenwind.

SUV-Besitzer in Schockstarre

Auf der Insel löste die Nachricht blankes Entsetzen bei der Stammkundschaft aus. „Das ist Enteignung! Wie soll ich meinen Jahresvorrat an Champagner und meinen Golden Retriever auf einem Lastenrad über den Damm balancieren, wenn Windstärke 9 herrscht?“, empörte sich Gräfin Beatrice von Hohenstein, Vorsitzende der Initiative Pro Hubraum Sylt. „Mein Porsche Cayenne ist doch kein Deko-Objekt für die Garage in Hamburg-Blankenese!“

Die Planer haben jedoch auch für dieses Klientel eine Lösung parat. Am Festland-Terminal in Niebüll wird das weltweit größte „E-Bike-Parkhaus“ entstehen. Dort können SUV-Fahrer ihre Fahrzeuge gegen eine Gebühr von 80 Euro pro Tag abstellen und auf Leih-Pedelecs umsteigen. Für den Gepäcktransport sollen Sherpas aus dem Himalaya angeworben werden, die an das raue Klima gewöhnt sind.

„Der Wind auf dem Damm ist kein Hindernis, sondern ein Feature“, so Planer Petersen optimistisch. „Wir prüfen derzeit die Installation von riesigen Windschutzscheiben entlang der Strecke, die mit Werbung für private Krankenversicherungen finanziert werden.“

Die Bauarbeiten für den Tunnel sollen 2026 beginnen. Bis zur Fertigstellung im Jahr 2045 gilt eine Übergangslösung: Autozüge fahren nur noch an ungeraden Tagen bei Vollmond. An allen anderen Tagen müssen Urlauber bereits jetzt am Festland auf das Klapprad oder die Fähre umsteigen.

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