Kampen (SPA) – Ein auf dem Festland mit großer Hysterie aufgenommener Bericht des Portals t-online.de über den „drohenden Untergang“ Sylts hat auf der Insel für eine Welle der… Belustigung gesorgt. Während Festland-Leser offenbar schon ihre Gummistiefel aufpumpen, hat die Sylter Presse Agentur (SPA) nachrecherchiert und kann Entwarnung geben: Die akute Gefahr des Inseluntergangs wird nach übereinstimmenden Expertenmeinungen erst in etwa 2000 bis 3000 Jahren wirklich kritisch.
„Mein Gott, nur noch 2500 Jahre!“, so ein sichtlich erschütterter Immobilienmakler, der gerade eine Reetdachvilla für 12 Millionen Euro anpries. „Ich muss sofort meine Kunden anrufen und sie warnen. Womöglich fällt der Wiederverkaufswert im 46. Jahrhundert dadurch um ein paar Prozentpunkte. Eine Unverschämtheit, uns so kurzfristig mit solchen Hiobsbotschaften zu konfrontieren!“
Der t-online-Bericht, der mit der dramatischen Zeile „Beliebte Nordsee-Insel Sylt versinkt im Meer“ aufmacht, wird unter Einheimischen bereits als „bestes Comedy-Skript des Jahres“ gehandelt. In der Whiskymeile in Kampen wurde der Artikel laut vorgelesen, was zu spontanen Heiterkeitsausbrüchen und einer Bestellung von extra trockenem Champagner führte.
„Da warnen diese Forscher vor Sturmfluten und dem Meeresspiegel“, erklärt eine Ladenbesitzerin aus Keitum, während sie eine Kaschmirdecke für 800 Euro zusammenlegt. „Ich habe gerade mal meine Termine geprüft. Also, die nächsten 2000 Jahre bin ich ziemlich ausgebucht. Aber für die große Flut im Jahr 4177 habe ich mir vorsorglich ein Zeitfenster freigehalten. Man will ja vorbereitet sein.“
Die langfristige Planungssicherheit sorgt indes für Erleichterung bei den örtlichen Gastronomen:
• Der Wirt der Sansibar kündigte an, dass Reservierungen für die „Letzte große Strandparty vor der Sintflut“ ab sofort entgegengenommen werden. Empfohlenes Datum: Sommer 3999.
• Der Golfclub Kampen hat bereits eine Arbeitsgruppe „Unterwassergolf ab dem 5. Jahrtausend“ gegründet.
• Ein findiger Unternehmer sichert sich bereits die Markenrechte für „Sylter Atlantisaustern – direkt vom Meeresgrund gefischt“.
Die Sylter widmen sich nun wieder den wirklich drängenden Problemen, die t-online seltsamerweise unerwähnt ließ: der drohenden Verknappung von Rosé-Champagner am kommenden Wochenende und der unerträglichen Wartezeit von fast fünf Minuten auf einen Parkplatz vor dem Lieblingsjuwelier.
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