SYLT (spa) – Nach monatelangem Streit zwischen wolligen Vierbeinern und zweirädrigen Rasern ist auf Sylt eine Entscheidung von historischer Tragweite gefallen. Um die Deichwege für den gehobenen E-Bike-Tourismus frei von unliebsamen Hindernissen zu halten, hat die Inselverwaltung eine wegweisende Verordnung erlassen: Schäfer sind ab sofort verpflichtet, die Hinterlassenschaften ihrer eigenen Tiere aufzusammeln.
Die Fronten auf der Promi-Insel waren verhärtet. Während E-Bike-Fahrer über die „organische Verminung“ der Wege klagten, verwiesen die Schäfer stoisch auf die Natur des Deichschutzes. Nun schafft die Politik Klarheit.
„Die Halterverantwortung gilt selbstverständlich auch für Schafe“, erklärt ein Sprecher der Gemeindeverwaltung mit ernster Miene. „Es kann nicht sein, dass der eine für sein Tier Steuern zahlt und den Kot in Tütchen packt, während der andere seine Herde einfach unkontrolliert auf die Premium-Infrastruktur der Insel defäkieren lässt. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit und der sauberen Radwege.“
Eigens dafür entwickelte, umweltfreundliche Kot-Eimer aus recyceltem Meeresplastik werden bereits an den Deichen installiert.
Ein vom schleswig-holsteinischen Ministerium für Digitalisierung und Landwirtschaft beauftragtes Institut hat bereits eine innovative Lösung zur Effizienzsteigerung erarbeitet. Mittels der „Köttel-Kralle 3000“, einem ergonomischen Greifarm mit automatischer Köttelgrößen-Anpassung, soll die Arbeit erleichtert werden. Zusätzlich motiviert ein Gamification-Ansatz die Schäfer: Beim „Deich-Bingo“ gewinnt derjenige, der am Monatsende die meisten vollen Eimer vorweisen kann, einen Präsentkorb mit Original Sylter Heidschnucken-Salami und einen Gutschein für eine E-Bike-Inspektion.
Schäfer Hinnerk P. zeigt sich fassungslos. „Soll ich jetzt den ganzen Tag mit der Greifzange hinter meinen 500 Tieren herlaufen, nur damit der Zahnarzt aus Paderborn freie Bahn für sein 12.000-Euro-Carbon-E-Bike hat?“, fragt er, während er resigniert auf einen frisch gelegten Haufen blickt. „Was kommt als Nächstes? Föhnen wir den Schafen die Wolle, damit sie im Urlaubsfoto besser aussehen?“
Der Sylter Tourismusverband hingegen sieht in der neuen Regelung „enormes Potenzial für ein neues, authentisches Urlaubserlebnis“. Ein Sprecher jubelt: „Stellen Sie sich die Performance vor! Schäfer in stilvoller Arbeitskleidung, die in einer eleganten Choreografie den Deich säubern. Das ist ein Premium-Erlebnis und ein fantastisches Fotomotiv. Das ‚Rent-a-Shepherd‘-Programm, bei dem man für eine Stunde seinen persönlichen Köttel-Sammler buchen kann, ist bereits in Planung – inklusive signierter Kotbeutel als Souvenir.“
Die Zielgruppe selbst ist begeistert. „Endlich kann ich wieder ungestört auf mein Handy schauen, während ich die Natur genieße, ohne ständig auf den Boden starren zu müssen“, freut sich Anneliese K. aus Hamburg. „Das ist ein Sieg der Zivilisation über die unkontrollierte Natur. Mein teures Rad und meine weißen Sneaker danken es.“
Beitragsbild
Das Beitragsbild wurde mit Sorgfalt per KI generiert.
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