Um soziale Spannungen zu vermeiden: Sylt führt Strandkörbe mit integrierter Lärmschutzverglasung und Pöbel-Abweiser ein

Um soziale Spannungen zu vermeiden: Sylt führt Strandkörbe mit integrierter Lärmschutzverglasung und Pöbel-Abweiser ein

Westerland (spa) – Die Insel Sylt reagiert auf die jüngsten Herausforderungen im Zusammenleben von traditionellen Urlaubsgästen und neu zugezogenen Lebenskünstlern. Um die Urlaubsqualität für ihre kaufkräftige Klientel zu sichern, hat die „Insulare Manufaktur für exklusives Strandmobiliar“ (IMES) den ersten schallisolierten und Pöbel-abweisenden Strandkorb der Welt vorgestellt.

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Das neue Modell „Kampen Silence Protect Plus“ verfügt über eine Reihe von Innovationen, die das ungestörte Sonnenbad auch in unmittelbarer Nähe von Personengruppen mit alternativem Musikgeschmack und fragwürdiger Dosenbier-Etikette ermöglichen sollen.

„Es war eine Frage der Notwendigkeit“, erklärt IMES-Chefentwickler Freiherr Arndt von den Dünen. „Unsere Kunden zahlen 18 Euro am Tag für einen Strandkorb. Dafür erwarten sie zu Recht ein gewisses Maß an Exklusivität. Wenn nur drei Meter weiter eine Gitarre malträtiert und ‚Anarchie und Oi!‘ gegrölt wird, mindert das den Erholungswert erheblich.“

Das Herzstück des neuen Strandkorbs ist eine ausfahrbare, dreifach verglaste Panzerglas-Kuppel, die Lärm um bis zu 60 Dezibel reduziert. So werden die Klänge von „Die Kassierer“ zu einem sanften, kaum wahrnehmbaren Säuseln, das sich nicht mehr vom Meeresrauschen unterscheiden lässt.

Zusätzlich ist das Modell mit einem „Peripheren Pöbel-Abweiser-System“ (PPAS) ausgestattet. Sensoren an der Außenseite des Korbes erkennen anhand von Irokesenschnitten, Nietengürteln und dem Geruch von Patchouli potenzielle Störer. Nähert sich eine solche Person auf unter fünf Meter, wird ein hochfrequenter Ton ausgesendet, der für Menschen über 50 nicht hörbar ist, bei Punks jedoch zu akutem Unwohlsein und dem dringenden Bedürfnis führt, den Ort zu verlassen.

„Eine brillante Erfindung“, schwärmt die Düsseldorfer Unternehmergattin Heike-Stephanie König (62), die einen der ersten Prototypen testen durfte. „Ich saß in meinem Korb, habe meinen Rosé getrunken und von dem ganzen Elend um mich herum nichts mitbekommen. Nur einmal sah ich durch die Scheibe, wie ein junger Mann mit grünen Haaren plötzlich das Gesicht verzog und weglief. Herrlich!“

Für den Fall eines direkten Kontaktversuchs ist der Strandkorb zudem mit einer kleinen Klappe ausgestattet, durch die eine Greifzange ausgefahren werden kann, um eine Dose lauwarmes Dosenbier entgegenzunehmen und sie diskret im integrierten Sondermüllbehälter zu entsorgen.

Die Punks selbst sehen die Entwicklung gelassen. „Find‘ ich gut“, meint Sid (23) aus Hannover, während er sich eine weitere Dose öffnet. „Dann müssen wir uns das Gelaber über Aktienkurse und die Probleme mit der neuen Segelyacht nicht mehr anhören. Eine Win-Win-Situation. Prost!“

Der „Kampen Silence Protect Plus“ ist ab sofort für eine Tagesmiete von 75 Euro erhältlich. Eine Luxusversion mit integrierter Champagner-Kühlung und direktem Anschluss an die Frankfurter Börse ist bereits in Planung.

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