Westerland – Rätselraten und feuchte Füße bei der Sylter Jugend: Seit Wochen fragen sich Beobachter, warum der mit Spannung erwartete neue Multipark nicht wie geplant an der windigen Westküste, sondern mitten im Wattenmeer errichtet wurde. Nun hat die Gemeinde das Geheimnis gelüftet und eine Erklärung geliefert, die so einfach wie folgenschwer ist: ein einfacher Tippfehler.
Wie ein Sprecher des „Amtes für urbane Freizeitgestaltung und Küstendynamik“ (AUFuKD) auf Nachfrage mitteilte, sei es bei der digitalen Übermittlung der Baukoordinaten zu einer „minimalen, aber signifikanten Abweichung“ gekommen.
„Unser Praktikant, der an diesem Tag für die Dateneingabe zuständig war, ist auf der Zehnertastatur leider eine Taste nach rechts verrutscht“, so der Sprecher, während er auf einer Karte die beiden Standorte zeigt.
„Statt der 0
für die Westküste hat er die 1
für die Ostküste erwischt. Ein menschlicher Fehler, der leider dazu führt, dass der Park jetzt zweimal täglich für mehrere Stunden unter Wasser steht.“
Die Baufirma habe den Auftrag korrekt nach den übermittelten Koordinaten ausgeführt und sich lediglich über den „etwas weichen Untergrund“ gewundert.“
Die Gemeinde sieht die unglückliche Platzierung jedoch mittlerweile als Chance. „Wir haben quasi aus Versehen den ersten amphibischen Skatepark der Welt geschaffen“, erklärt der Sprecher weiter. „Das eröffnet völlig neue Disziplinen. Wir denken da an Gezeiten-Slalom oder Schlick-Grinding.“ Man sei bereits in Gesprächen, die neue Sportart „Tidal-Skating“ für die nächsten Olympischen Spiele anzumelden. Auf die Frage, ob man den Park nicht einfach hätte neu bauen können, antwortete der Sprecher: „Das wäre ja eine Verschwendung von Steuergeldern. Außerdem ist der Baugrund im Watt jetzt für die nächsten 150 Jahre als Sportstätte gewidmet. Da sind uns rechtlich die Hände gebunden.“
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