Nach Absage von 100.000-Euro-Eisbahn: Unternehmensberater empfiehlt Sylt Bau von Skipiste für nur 17,8 Millionen Euro

Skipiste, Kampen, Sylt

Kampen/Westerland (spa) – Die Insel atmet auf! Nachdem das als „hoffnungslos provinziell“ eingestufte Projekt einer Schlittschuhbahn in Westerland für lachhafte 100.000 Euro am schnöden Mangel an Zeit und Geld scheiterte, liegt nun endlich eine adäquate, der prestigeträchtigen Partnerschaft mit Lech am Arlberg würdige Lösung auf dem Tisch. Eine renommierte Hamburger Unternehmensberatung hat in einer nur 18-monatigen und mit 2,5 Millionen Euro honorierten Konzeptphase die einzig logische Alternative für die winterliche Inselbelebung erarbeitet: ein alpines Skigebiet an der Kampener Uwe-Düne.
Das visionäre Projekt mit dem Arbeitstitel „Arlberg-an-Watt“ sieht vor, die komplette Düne zur Schaffung einer „authentischen Winter-Experience“ mit 38 Hochleistungs-Schneekanonen zu beschneien. Angetrieben werden diese umweltfreundlich durch Spezialgeneratoren, die den überschüssigen Champagnerdunst der umliegenden Bars in Energie umwandeln. Eine mit Kaschmir ausgekleidete 8er-Gondelbahn, deren Kabinen von den ansässigen Edelmarken Kampens gesponsert werden, soll die Skifahrer auf den Gipfel bringen.
„Eine schnöde Eisfläche in Westerland wäre eine Beleidigung für den Markenkern Sylts gewesen“, erklärt Dr. Justus von Prottwitz, Senior Partner der beratenden Firma „Pomp & Prestige Consulting“. „Unsere datengestützte Analyse hat ergeben, dass die Zielgruppe nicht im Kreis rutschen, sondern exklusiv den Hang hinabwedeln möchte. Zudem füllen wir so endlich die Partnerschaft mit Lech am Arlberg mit Leben! Es geht um Synergien, um eine transalpine Wertegemeinschaft auf Augenhöhe. Kampen wird damit quasi nordwestlicher Ortsteil von Lech, nur eben mit besserer Aussicht und Jod in der Luft.“
Das Gesamtvolumen des Projekts wird auf lediglich 17,8 Millionen Euro geschätzt – eine Summe, die von Experten als „praktisch geschenkt“ und „alternativlos“ bezeichnet wird. Die durch die Absage der Eisbahn frei gewordenen 100.000 Euro sollen als symbolische Anschubfinanzierung dienen. Ein Sprecher des Planungsstabs betonte zudem den fiskalischen Geniestreich: „Durch diese Anschubfinanzierung von 100.000 Euro wird eine Bundesförderung für innovative Tourismuskonzepte in Höhe von 20.000 Euro aktiviert. Unterm Strich ist das also ein dickes Plus.“ Die Pistenführung selbst soll von erfahrenen Experten aus der Partnergemeinde Lech geplant werden, um ein originalgetreues Abfahrtserlebnis zu garantieren.
Auch für die drängendsten Probleme der Insel bietet das Konzept elegante Lösungen. Bedenken von Umweltschützern, die dauerhafte Beschneiung und der Liftbau könnten das empfindliche Ökosystem der Düne stören, wischt von Prottwitz beiseite: „Ganz im Gegenteil. Wir nennen das ‚kryokonservatorische Schutzbeflockung‘. Die geschlossene Schneedecke schützt die Düne effektiv vor Erosion durch Wind und die Tritte von Geringverdienern.“
Auf die Frage, wie das Projekt den Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Insel-Angestellte adressiere, antwortete ein Sprecher der Gemeinde begeistert: „Sehen Sie, die neue Après-Ski-Hütte ‚Zum Goldenen Hummer‘ wird rund um die Uhr geöffnet sein. Das schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern bietet dem Personal auch einen warmen Ort, um sich zwischen den Schichten aufzuhalten und vom eigenen Skilift zu träumen.“
Die Finanzierung der Restsumme soll durch eine moderate Erhöhung der Zweitwohnungssteuer um 0,01 Prozent sowie durch den Verkauf von „Pisten-Patenschaften“ an wohlhabende Anlieger gedeckt werden. Als erster Hauptsponsor wird die Unternehmensberatung „Pomp & Prestige“ selbst gehandelt, die damit einen Teil ihres Honorars direkt in das von ihr geschaffene Wintermärchen reinvestieren würde.

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